1.Mannschaft : Spielbericht (2019/2020)

Chancen reihenweise liegen gelassen

Wie schwer der Kreuzbandriss von Tobias Martin wiegt, zeigt sich immer deutlicher. Ohne echten Stürmer wird die Saison für die Sermuther schwer. Wenn man auswärts acht bis zehn Torchancen herausarbeitet und dann nur ein Tor schießt, zeigt den einen Teil der gegenwärtigen Misere der Eintracht. Hinzu kommt, dass in der Defensive das Zweikampfverhalten in diesem Spiel mehr als schwach war. Viel zu weit standen die Akteure von ihren direkten Gegenspielern entfernt, viel zu sehr ließ man sich von der teilweise überharten Gangart der Gastgeber beeindrucken.

Und ob Lorenzo Goethe im nächsten Spiel die Reihen wieder schließen kann, ist auch noch nicht klar. Dabei begann die Gäste erstmal couragiert, drückten die Leipziger in ihre Hälfte. Nach nur einer Minute schoss Julian Adam übers Tor. Bei einigen guten Angriffen der Sermuther stand letztlich immer ein Stürmer im Abseits. Die Hausherren versuchten sich mit Weitschüssen, die anfänglich keine Gefahr darstellten. Der Kulminationspunkt im Spiel war die 26. Minute.

Christian Döbold wurde im Strafraum für alle sichtbar von den Beinen geholt, der Pfiff blieb aus. Nun konterten die Gastgeber gefährlicher. Zweimal musste Christoph Heinitz sein ganzes Können aufbieten. Nach 37 Minuten setzte sich Philipp Anders an der Grundlinie viel zu einfach durch und wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Anders verwandelte selbst. Nur drei Minuten später vertändelten die Gäste im Mittelfeld den Ball und Oliver Kober erhöhte auf 2 : 0. Als dann mit dem Halbzeitpfiff eine Ecke in den Sermuther Strafraum segelte und keiner bei Ronny Taube am Elfmeterpunkt stand, köpfte dieser völlig blank stehend zur 3 : 0 Halbzeitführung ein. Die Gäste zeigten große Moral, kamen schon in der 46. Minute nach Traumpass von Julian Adam auf seinen Bruder zu einer hundertprozentigen Chance, doch der Ball trudelte am Tor vorbei.

Als Clemens Thieme nach knapp einer Stunde die nun deutliche Sermuther Überlegenheit in ein 3 : 1 ummünzen konnte, keimte Hoffnung auf. Der gleiche Spieler hatte nur drei Minuten später den Anschlusstreffer auf dem Kopf doch der Ball strich übers Tor. Dann hatte wieder Kevin Adam eine gute Tormöglichkeit, auch Marwin Gräf versuchte sich von der 16 – Metergrenze, doch wieder zu ungenau. In der 69 Minute, bis dahin hatte auch Heinitz noch spektakulär reagieren müssen, kam dann die Entscheidung. Im Willen das Spiel zu drehen lief man in einen Konter, den Roman Noguera zum 4 : 1 Endstand abschloss.

Die Eintracht bemühte sich bis zum Spielende um ein besseres Ergebnis, lief aber immer wieder in Konter. Zum Schluss wurde dann noch Julian Adam von Dmitry Paley rausgetreten. Insgesamt ein gebrauchter Tag aus Gästesicht.